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In zweieinhalb Tagen hat ein Landschaftsgartenbetrieb aus der Region, im Auftrag der Gemeinde Obersulm im Willsbacher Gewann Greutwiesen, ein ökologisch wertvolles Feuchtgebiet geschaffen.
Es erinnert ein wenig an ein Maler-Genre aus der Zeit der Romantik. Ein kleines Rinnsal windet sich zwischen Erlen hindurch und mündet in einen kleinen Tümpel. Romantik pur im Willsbacher Gewann Greutwiesen. Einen romantisch anheimelnden Ort zu schaffen, war jedoch nicht der Auslöser für die Baumaßnahme der Gemeinde Obersulm, lässt der Leiter des Grünflächenamtes, Thomas Schwarz, wissen: „Der Obersulmer NABU hat mich eigentlich auf diese Spur gebracht. Die wussten von diesem ehemaligen, inzwischen trockengefallenen Feuchtgebiet und dem bereits bestehenden kleinen Staudamm. Das sollte und könnte man doch wieder in Angriff nehmen und in ein Feuchtgebiet umwandeln“.
Einige hundert Meter nahe dem Willsbacher Häckselplatz, im Gewann Greutwiesen, vereinigen sich zwei Wassergräben und fließen als Seebächle in Richtung Willsbach. Ältere Willsbacher erinnern sich noch an die Zeiten, als das Seebächle, unter dem Bahndamm hindurch kommend, das ehemalige Willsbacher Freibad gespeist hat. Am Oberlauf dieses Seebächle ein Feuchtgebiet anzulegen, war offensichtlich schon in früheren Zeiten der Gedanke. Jedenfalls ist dort heute noch ein kleiner Damm zu erkennen, der jetzt das Wasser aufstaut. Einer der Wassergräben führt in eine Schilffläche, die im Laufe der Zeit verlandet und nahezu ausgetrocknet war. Der andere schnurgerade verlaufende Wassergraben wurde jetzt maschinell bearbeitet und renaturiert. Dieser kleine Wasserlauf führt jetzt in einem sanften Bogen in die Schilffläche. Innerhalb kurzer Zeit und begünstigt durch die Regenfälle in den letzten Wochen, hat sich bereits ein etwa 200 Quadratmeter großer Tümpel gebildet. „Dem Seebächle soll und darf auf keinen Fall das Wasser abgegraben werden“, hebt Thomas Schwarz hervor.
Dafür sorgt ein Überlauf aus dem Tümpel in das Seebächle. Im Zuge der Baumaßnahme wurde die gesamte Schilffläche abgemäht und dadurch das Areal entsprechend gepflegt. Schwarz freut sich über das Ergebnis: „Diese jetzt wieder vernässte Schilffläche ist ein gelungenes und wertvolles Projekt und bietet einen geeigneten Lebensraum für Insekten und Amphibien“. Als weitere Maßnahme wurde ein etwa 50 Meter langer verdolter Wassergraben aus einer angrenzenden Wiese in einen kleinen Bachlauf umgewandelt. Die Betonrohre des Wassergrabens wurden entfernt und der Wassergraben renaturiert. Dabei wurden auch kleine Staustufen eingebaut. Jetzt fließt das kleine Rinnsal in Stufen und Mäandern zum neugeschaffenen Tümpel und trägt so zum „nassen Paradies für Libelle, Frosch & Co“ bei. Und noch eins: Hinter dem Tümpel ist eine kleine Senke zu erkennen. „Damit könnte man in Zukunft durchaus ein weiteres Nassgebiet schaffen, wenn mittels eines Überlaufes aus dem ersten Tümpel Wasser zugeführt wird“, spinnt Schwarz den Gedanken weiter.
Die Gesamtkosten für das Projekt Feuchtgebiet im Gewann Greutwiesen betragen rund 6000 Euro. Den Großteil davon übernimmt die EnBW Energie Baden-Württemberg AG über ihr Natur-Förderprogramm „Impulse für die Vielfalt“. Die Maßnahme wurde in Kooperation mit dem Landratsamt Heilbronn durchgeführt. Auch hat der NABU Obersulm bei Begehungen beratend mitgewirkt. (red)