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Spezialisten auf den naturnahen Flächen in Obersulm trotzen der Hitze
Obersulm – Der Spätsommer macht nicht nur uns Menschen zu schaffen: Auch viele Pflanzen leiden unter den hohen Temperaturen. Manche Wildpflanzen sind aber auf solche Bedingungen spezialisiert. Im NABU-Projekt „Natur nah dran“ wurden 2023 drei Obersulmer Flächen mit heimischen Wildpflanzen umgestaltet. Darunter sind einige Arten, die Hitze und Dürreperioden trotzen.
Die naturnah gestalteten Flächen dienen in erster Linie dem Erhalt der Artenvielfalt bei den Insekten – sie bieten also Nektar und Pollen für Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen. Dass sie auch besser mit den Folgen des Klimawandels zurechtkommen, als etwa konventioneller Rasen, ist ein toller Nebeneffekt. Denn so spart die Gemeinde Obersulm Zeit und Geld bei der Bewässerung.
Hier stellen wir drei Hitzehelden vor, die Sie an den Flächen im Gemeindegebiet entdecken können:
Wiesensalbei
Mit einer Wuchshöhe von bis zu 60 Zentimetern und seinen meist blauvioletten Blüten ist Salvia pratensis schon von Weitem zu sehen. Wiesensalbei bevorzugt offene Standorte mit viel Licht und ist perfekt für Trockenheit gerüstet: Seine tiefreichenden Wurzeln, die dichte Behaarung sowie ledrige Blättern mit Wachsüberzug minimieren den Wasserverbrauch. In der Blumenwiese am SportCentrum Affaltrach ist er in Obersulm besonders auffällig.
Gelbe Skabiose
Ähnlich wie ihre Verwandte, die violette Tauben-Skabiose, blüht Scabiosa ochroleuca noch im Spätjahr, teilweise sogar bis in den November hinein. Sie ist aber weitaus seltener. Längere Trockenphasen im Sommer können ihr nichts anhaben, denn sie verfügt über eine kräftige Pfahlwurzel, mit der sie an Wasser in tiefen Bodenschichten heranreicht. Sie kommt unter anderem auf der Verkehrsinsel am Sportplatz Sülzbach auf den naturnahen Flächen vor.
Feld-Thymian
Thymian überzeugt nicht nur in der Gewürzmischung, sondern auch auf sonnigen Flächen. Thymus pulegioides, wie er botanisch heißt, ist gut gewappnet, um mit Trockenheit zurecht zu kommen: Seine kleinen Blätter sind lederartig und haben kleine Drüsen, mit denen sie ätherische Öle abgeben. Dadurch verdunsten die Blätter weniger Feuchtigkeit – quasi ein natürliches Anti-Transpirant der Pflanze. Außerdem reicht die Wurzel der Pflanze bis in einen Meter Tiefe. So kann sie Feuchtigkeit aus tieferen Bodenschichten ziehen. Der Feld-Thymian wächst polsterartig mit kleinen rosa Blüten. Ihn findet man in Obersulm in der Blumenwiese beim Schwabengässle Willsbach.
Hintergrund:
Das Kooperationsprojekt „Natur nah dran“ von NABU und Land wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Von 2022 bis 2027 werden jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert. Seit 2016 wandelten 106 Gemeinden bereits über 250.000 Quadratmeter naturnah um.
Weitere Informationen: www.Naturnahdran.de