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Bau der Rückhaltebecken Amorbach und Hängelbach hat begonnen

Nach witterungsbedingten Verzögerungen konnte der Wasserverband Sulm als Bauherr mit der Realisierung des Bauvorhabens zum Neubau der beiden letzten Hochwasserrückhaltebecken des Wasserverbands Sulm beginnen.

Der Wasserverband Sulm hat die Aufgabe, den Wasserabfluss der Sulm und ihrer Nebenflüsse durch Hochwasserrückhaltung und Niedrigwasseranreicherung zu regeln bzw. sonstige geeignete Maßnahmen zum Hochwasserschutz zu ergreifen. 

Die geplanten und nun begonnenen Hochwasserrückhaltebecken Amorbach und Hängelbach auf den Gemarkungen der Städte Neckarsulm und Bad Friedrichshall sind Teil des Gesamtsystems des Zweckverbands, das grundsätzlich auf einen 100-jährigen Hochwasserschutz ausgelegt ist. Der Verband, dessen Gründung in das Jahr 1973 zurückgeht und dessen Vorsitzender der Weinsberger Bürgermeister Stefan Thoma ist, unterhält bislang aus seinem Gesamtbauprogramm 15 Becken zum Schutz aller Gemeinden und Städte von Obersulm bis Bad Friedrichshall. 

Anlass für die Gründung des Wasserverbands Sulm im Jahre 1973 war das katastrophale Hochwasser vom Mai 1970, das zu schweren Überschwemmungen im Sulmtal und vor allem in Neckarsulm und auf dem AUDI-Gelände geführt hatte. Zur Hochwasserfreimachung des Sulmtals wurden in den folgenden Jahren zunächst 13 Hochwasserbecken vom Wasserverband Sulm gebaut und 2 bestehende Becken übernommen, wofür der Wasserverband Sulm bzw. seine Mitglieder in den zurückliegenden Jahren einen zweistelligen Millionenbetrag investiert haben. In den vergangenen Jahren haben diese Becken bei starken und lang andauernden Regenfällen ihre Wirksamkeit bewiesen und die jeweiligen Gemeinden vor größeren Hochwasserschäden geschützt. 

In der Nacht vom 29. auf den 30. Mai 2016 wurde die Region von einem schweren Unwetter mit sintflutartigen Regenfällen heimgesucht, die sich bei der im Nachgang durchgeführten Bewertung als 500jähriges Niederschlagsereignis herausgestellt haben. In Folge dessen wurde die Planung dieser beiden Hochwasserrückhaltebecken wieder vorangetrieben und erstmals auf einen höheren Hochwasserschutz als bisher ausgelegt, um dem klimatischen Wandel zu entsprechen. Durch weitreichende Ausgleichsmaßnahmen kann der Eingriff in die Natur ausgeglichen werden.

 Bedauerlicherweise hat sich das Land Baden-Württemberg beim Bau dieser beiden letzten, aber wegen des hohen Schadenspotentials sehr wichtigen Becken komplett aus der Mitfinanzierung „verabschiedet“. Nach den Förderrichtlinien Wasserwirtschaft wird der Bau von Hochwasserrückhaltebecken nur gefördert, wenn er notwendig ist und einen überörtlichen Schutz darstellt. Bauvorhaben mit einem über 100-jährigen Hochwasserschutzgrad werden als nicht zuwendungsfähig eingestuft, unabhängig von der Notwendigkeit der Maßnahme.

 Trotz abgelehnter Landesförderung haben sich die Verbandsmitglieder solidarisch dafür entschieden, die beiden Hochwasserrückhaltebecken Amorbach und Hängelbach mit dem einzig sinnvollen größtmöglichem Schutz (500-jährig) zu bauen. Die Baukosten i.H.v. insgesamt 3,1 Mio. Euro werden neben den satzungsmäßigen Beteiligungen aller Verbandsmitglieder zusätzlich durch Sonderzuschüsse des Landkreises Heilbronn, der Städte Neckarsulm und Bad Friedrichshall, sowie der AUDI AG flankiert. 

Das Ingenieurbüro Winkler und Partner GmbH aus Stuttgart und weitere Fachplaner haben die Genehmigungsunterlagen erstellt und begleiten ebenfalls die Bauausführung.  
HRB Amorbach Stauraum: 13.300 m³ (Kosten: 1,4 Mio €)
HRB Hängelbach Stauraum: 47.500 m³ (Kosten: 1,7 Mio €)
 
Der ursprünglich geplante Baubeginn im Dezember 2019 musste auf Grund ungünstiger Witterung leider verschoben werden. Lediglich die erforderlichen Baumfällungen zur Freimachung des Baufeldes konnten noch im Winter erledigt werden. Das Unternehmen Wolff & Müller, Tief- und Straßenbau GmbH & Co. KG, konnte inzwischen mit den Arbeiten beginnen. Der offizielle „Spatenstich“ musste leider wegen der Corona-Krise abgesagt werden. Die Fertigstellung der beiden Hochwasserrückhaltebecken ist für Ende dieses Jahr vorgesehen.

 Ansprechpartner: 

Verbandsvorsteher Stefan Thoma, E-Mail: stefan.thoma@weinsberg.de, Tel. 07134/512-101

Geschäftsführerin Daniela Wenninger, E-Mail: daniela.wenninger@weinsberg.de, Tel. 07134/512-251



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